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Libanon hofft auf Antars Rückkehr


Als Roda Antar am 28. April dieses Jahres im Hongkou-Stadion von Shanghai zum Spiel seines Klubs Shandong Luneng gegen Shanghai Shenhua auflief, konnte er nicht im Entferntesten erahnen, welch dramatisches Ende diese Partie für ihn nehmen würde.
In der 76. Spielminute dieser Begegnung am achten Spieltag der chinesischen Super League sprang der 1,89 Meter große libanesische Nationalspieler im Zweikampf mit dem Bosnier Mario Bozic von Shanghai Shenhua nach einem hohen Ball. Nachdem er dabei unsanft zu Fall gekommen war, musste er auf einer Trage vom Spielfeld gebracht werden.
Die medizinische Untersuchung ergab, dass Antar aufgrund einer Bänderentzündung für vier bis sechs Wochen ausfallen wird. Dies bedeutete, dass er nicht nur seinem Klub, sondern vor allem auch der libanesischen Nationalmannschaft zum Start der letzten Runde der Asien-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ nicht zur Verfügung stehen würde.
Schwerer Schlag
Auch wenn Antar selbst sicher am meisten unter dieser Verletzung leidet, die ihn für mehrere Wochen außer Gefecht setzt, löste sie bei den libanesischen Fans und dem deutschen Trainer Theo Bücker ebenfalls einen Schock aus. Schließlich hatte der 31-jährige Mittelfeldspieler entscheidend dazu beigetragen, dass sein Nationalteam in der dritten Runde der asiatischen WM-Qualifikation für die Überraschung schlechthin sorgte.
Dementsprechend hoch ist der Stellenwert von Antar in der Nationalmannschaft, die ihn im Auftaktspiel der dritten WM-Qualifikationsrunde gegen die Republik Korea, das mit 0:6 verloren ging, sicher schmerzlich vermisst hatte. In der letzten Partie gegen die Vereinigten Arabischen Emirate fehlte er dann wegen einer Sperre erneut, und prompt kassierte sein Team mit einem 2:4 erneut eine Niederlage.
Wie wichtig dieser Spieler, der in der deutschen Bundesliga für den Hamburger SV, den SC Freiburg und den 1. FC Köln spielte, in einer Mannschaft ist, wird allein daran deutlich, dass sein chinesischer Klub in den vier Spielen ohne ihn keinen einzigen Sieg verbuchen konnte.
"Das ist traurig"
Dessen ungeachtet bleibt Antar im Gespräch mit FIFA.com bescheiden. Die Rückschläge seines Klubs und seines Nationalteams in der Zeit, als er beiden fehlte, bewertet er wie folgt: "Diese Niederlagen kamen sicher nicht nur dadurch zustande, dass ich nicht gespielt habe, denn wir haben auch schon Spiele verloren, bei denen ich mit von der Partie war. Umgekehrt gilt, dass die Mannschaft durchaus auch ohne mich in der Lage ist, zu gewinnen."
Am vergangenen Sonntag allerdings konnte das libanesische Nationalteam in der Auftaktpartie zur vierten und letzten Runde der Asien-Qualifikation für Brasilien 2014 gegen Katar keinen Sieg landen. Antar findet die jüngste Niederlage "bedauerlich", zumal seine Mannschaft ein gutes Spiel gemacht hat.
"Wir haben gegen ein starkes katarisches Team einfach nicht die richtigen Mittel gefunden. Vor allem im Abschluss mangelte es uns an der notwendigen Konsequenz. Nun hoffe ich, dass meinen Mannschaftskollegen am Freitag gegen Usbekistan ein Sieg gelingt und sie beweisen werden, dass sie auch ohne mich gewinnen können."
Darüber hinaus sprach Antar auch über die Situation in seinem Klub. "Leider hat die Mannschaft in den vier Spielen, bei denen ich nicht dabei sein konnte, keinen einzigen Sieg erringen können. Das ist traurig. Derzeit befinde ich mich noch in der Rehabilitationsphase, und ich hoffe, dass ich schon bald zu meiner Bestform zurückfinden werde, um meinem Team zu einem guten Saisonende verhelfen zu können."
Ein allgegenwärtiger Kapitän
Roda Antar begnügt sich nicht damit, die Kapitänsbinde zu tragen. Auch sonst sucht er stets die Nähe zu seinen Mitspielern und steht diesen dank seiner langjährigen Erfahrung, die er als Profi in neun Jahren Bundesliga erwarb, immer mit Rat und Tat zur Seite.
"Ich versuche, die Spieler ständig neu zu motivieren. Dabei ist meine Anwesenheit auf dem Platz von größerer Bedeutung als abseits davon, denn auf dem Spielfeld muss ich meine Teamkollegen unmittelbar führen."
Antar wird seiner Nationalmannschaft am Freitag gegen Usbekistan ebenso fehlen wie am Dienstag darauf gegen die Republik Korea. Seine Mannschaftskollegen hoffen dennoch, die Folgen seines Ausfalls in Grenzen halten zu können und in beiden Partien ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Dies unterstreicht der Kommentar von Angreifer Mohamed Ghadar. "Sein Fehlen macht uns schwer zu schaffen, denn er ist nicht nur unser Kapitän, sondern darüber hinaus auch ein Ausnahmespieler. Unsere Nationalmannschaft wie auch sein Klub sind durch seine Verletzung wesentlich geschwächt. Beide kamen zu dem Schluss, dass er faktisch nicht ersetzbar ist. Wenn er für uns spielen könnte, wäre alles viel einfacher."
Hoffen auf baldige Rückkehr
Libanons Nationaltorhüter Ziad El Samad vertritt die gleiche Auffassung. "Er fehlt uns, weil er ein hervorragender Fussballer ist, der gerade in der Offensive enorm viel bewirken kann. Ich wünsche mir, dass er möglichst bald in die Mannschaft zurückkehrt, damit er wieder seine Rolle als Führungsspieler ausfüllen kann."
Hassan Maatouk, der zurzeit beim VAE-Klub Ajman unter Vertrag steht, äußerte sich ebenfalls zur herausragenden Stellung von Antar im libanesischen Nationalteam. "Seine Ausgewogenheit, mit der er auf die ganze Mannschaft ausstrahlt, hat uns sowohl gegen Katar als auch in den anderen Spielen, die wir ohne ihn bestreiten mussten, schmerzhaft gefehlt. Er ist unser absoluter Führungsspieler, der das Zusammenwirken der einzelnen Mannschaftsteile sichert."
Ob der Erfolg oder Misserfolg Libanons und des Klubs Shandon Luneng tatsächlich von Roda Antar allein abhängt, sei vorerst dahingestellt. Sicher ist jedoch, dass das Fehlen dieses Mittelfeldspielers in jedem Fall eine deutliche Lücke hinterlässt.

Quelle: fifa.com

Kommentare

  1. Antar ist eine Legende und der erfolgreichste libanesische Spieler aller Zeiten. Möge allah Libanon zum Sieg gegen Usbekistan verhelfen!!!

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  2. insallah kann er im September wieder mitspielen

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